Thursday 30 June 2011

Wer kommt da vorbei, der Papst?!

Solchermaßen grüßte ein Bekannter eine samstäglich vorbeifahrende Pferdekutsche, die sich wahrscheinlich auf dem Weg zu einer Hochzeit befand. Die sich dahinterverbergende Geisteshaltung scheint mir sehr interessant. Denn folgende Interpretationen drängten sich mir auf: a) Wer macht hier einen solchen Aufstand, daß kann nur der Papst sein und mich würde es auch nicht im geringsten verwundern, wenn der hier vorbei kommt, aber b) Wer ist schon der Papst und warum darf der hier so einen Krawall machen und mich vom Autowaschen abhalten?! Wenn Du also wirklich der Papst bist, dann beweise deine Berechtigung, hic Rhodos, hic Salta! Oder sei ruhig.

Andererseits gab es wohl auch Leute mit solch einer Autorität, die solchen Lärm nicht nötig hatten, um auf sich aufmerksam zu machen, wie z B den seligen Herrn Roncalli, der die Tiara endgültig ad acta gelegt hat.

Wednesday 22 June 2011

Anmut



Seltsam, daß diese mutigen Worte im Moment so auf mich einstürzen, nach Sanftmut, jetzt die lange vermisste Anmut bei Roberto Calasso inbezug auf die Kunst Tiepolos. Weiterhin höchst seltsam, daß Tiepolo, den ich, seitdem ich ihn kenne, zu den wichtigsten Malern zähle, scheinbar nur als dekorativ eingebildeter Schöngeist angesehen wird. Ich denke für jeden Menschen, der wirklich an Malerei und deren Potenz interessiert ist, ein fataler Irrtum.

Friday 17 June 2011

Machbarkeit


Den Acker-Schachtelhalm gab es schon bei den Dinosauriern. Wird unser chemisches Zeitalter es schaffen, dieses UNkraut endgültig zu vernichten...

Friday 10 June 2011

Ich bin da was auf der Spur...

das sicherlich einer genaueren Untersuchung mehr als wert ist. Ach, könnte ich es nur fassen (rahmen/ säumen?!). Der Augenblick verwandt mit dem Antlitz und genauso wenig greifbar und andauernd, doch genauso unendlich, denn, mit dank an Michael Pennington und Volkskind, wird es mir deutlicher, daß alle Originalität aus dem glücklichen Augenblick entspringt. Eine Erkenntnis, die ich an anderer Stelle folgendermaßen laut einem Zitat von Montesquieu paraphrasiert habe: "Der Schriftsteller schreibt etwas, und verbringt die übrige Zeit damit, sich dessen zu schämen" :-)!

Tuesday 7 June 2011

Playing for Real

An audio recording of "Biography on Stage", a panel discussion at the British Academy, featuring Michael Pennington is available now as a podcast, to listen or to download, here. Enjoy!!

Sunday 5 June 2011

Scham

ist ein Gefühl, das heute fast nicht mehr populär - ja vielleicht sogar völlig ausgestorben ist. Wessen schämen wir uns wirklich, wo sind mittlerweile die Grenzen des darstell- und sagbaren angelangt?! Schade d'rum eigentlich, denn Max Ophüls konnte noch in den 1930ern glauben, daß eben dieses Gefühl von Schüchternheit und Scham Ausdruck von Jugendlichkeit und deswegen bewegend und reizend ist. Ach wie wunderbar ist es, sich seiner eigenen Blöße und der Blöße des anderen in einem einzigen Moment so bewußt zu sein! Aber andererseits ist das eigentliche dieses Augenblicks nur für den Betrachter angenehm, während der Schamvolle/ Beschämte selber diese Blöße lieber wieder so schnell wie möglich bedecken will. Eigentlich möchte ich niemals erwachsen werden und solches missen :-).
Blush - dank der Röte animiert